Historie
Sehr schnell hat man vor 1984 in Neunhof erkannt, dass man ohne jegliche Stimme gegenüber der Verwaltung aber auch der Politik wenig Stellenwert in einer Großstadt wie Nürnberg hat. Weitblickend haben sich die damaligen Ortsbeiräte nach einer geeigneten Vertretung umgesehen.
Bei der Gründungsversammlung am 5. Oktober 1984 sind 105 stimmberechtigte Personen anwesend gewesen und spontan dem Verein beigetreten. Mit den Familienangehörigen, die im Familienjahresbeitrag von 15 DM / Einzelmitgliedschaft 12 DM beigetreten sind, waren es insgesamt 182 Mitglieder, die den Verein nach diesem Abend unterstützt haben.
Die Diskussion ist an dem Abend z.B. über die Länge der Wahlperiode der Vorstandschaft und damit um die Annahme der von Herrn Schermer erarbeiteten Satzung, die sich der Verein geben wollte, gegangen. Schon damals haben Interessenvertreter versucht, dem Verein eine bestimmte Richtung zu geben. Doch ohne Erfolg, die Satzung ist so geblieben, wie sie von den Initiatoren erarbeitet worden ist. Versammlungsleiter ist damals Valentin Sippel gewesen, der Mitglied des Ortsbeirats von 1972 bis 1984 war. Als Wahlausschuss haben Horst Doberauer, Georg Neuhof und Dr. Josef Eibner fungiert.
Bei der anschließenden Wahl sind Erwin Schermer zum 1. Vorsitzenden, Bernhard Heising zum 2. Vorsitzenden, Luise Sippel zur Kassiererin, Margit Reichel zur Schriftführerin gewählt worden. Die weiteren Mitglieder der Verwaltung sind: Herbert Dorn, Leonhard Igel, Walter Igel, Albert Junker, Emmi Kühnlein, Reiner Ostertag und Willi Sippel gewesen. Als Revisoren konnten Herbert Neuhof und Fred Schirmer gewonnen werden. Als Gäste waren anwesend Bürgermeister Willy Prölß, Stadtrat Dr. Braune, vom VAN Herr Leitner und von der Zeitung Hr. Fleischmann.
Sogar nach Ende der Gründungsversammlung um 0.30 Uhr, ist noch heftig diskutiert worden. Die erste Verwaltungssitzung am 22. Oktober 1984 war geprägt von der Aufstellungsversammlung. Es mussten Formalitäten, wie Überprüfung eines Einwandes bei der Wahl, Beitragsordnung, Kontoeröffnung bei der Raiffeisen, Antrag auf Gemeinnützigkeit behandelt sowie Satzungen zum Druck in Auftrag gegeben werden. Rundschreiben und Aufgabenkatalog sind angefertigt worden. Verwaltungssitzungen sind auf den 2. Montag im Monat festgelegt worden. Außerdem ist beschlossen worden, dass keine Politische Partei als solche Mitglied werden kann, sondern nur einzelne Personen oder Familien. Es ist damals ein Antrag einer Partei vorgelegen.
Unter Punkt 12b ist man aber dann auch schon zu sehr sachlichen Themen gekommen. Von Herrn Dorn und Herrn Ostertag ist berichtet worden, dass ein Truppengleis im Reichswald verlegt werden soll. Unter Punkt 12c ist von H. Schermer eine Landschaftsschutzkarte vorgelegt worden. Die ehemaligen Ortsbeiräte Leonhard Igel, Willi Sippel und Reiner Ostertag erklärten, dass die Einwände des Ortsbeirates nicht berücksichtigt worden sind.
Die erste Jahreshauptversammlung hat am 22. März 1985 stattgefunden, die wie bis heute im Alten Forsthaus stattfand. Es ist dort über die geplante Zusammenkunft des ersten Frauenkreises in Neunhof am 29.04.1985 berichtet worden. Es haben sich danach auch 25 Frauen getroffen, die fortan ein dynamisches Eigenleben geführt haben. Mit interessanten Veranstaltungen, wie das jährliche Schmücken des Osterbrunnens und diversen Hexentänzen sind sie aus dem Ortsgeschehen nicht mehr wegzudenken. Dafür an der Stelle schon jetzt unser Dank.
Thema der 1. Jahreshauptversammlung ist der Fluglärm, die Verkehrsproblematik bei Sperrung der Gemeindeverbindungsstraße Kalchreuth/Buchenbühl, sowie der Umweltschutz im Ortsbereich und die Trinkwasserqualität des Wasserzeckverbandesgewesen. Bürgermeister Prölß hat sich zu Wort gemeldet und auf die Bündelung des Verkehrs auf die B2 verwiesen. Er hält es für erforderlich die Bayreuther Straße 4-spurig auszubauen.
Auch der berühmt berüchtigte Rodelberg am Bolzplatz an der Kreuzäckerstraße sowie die Regulierung der fast jährlich ausufernden Hochwässer sind schon ein Thema der ersten Jahreshauptversammlung gewesen. Wie wir aus der Historie wissen, ist der Rodelberg nicht wie gedacht 1985, sondern erst im Jahr 1987 entstanden. Die Einweihung hat bei Bratwürsten vom Grill und Glühwein am 31.01.1987 um 15 Uhr stattgefunden.
Die erste Aktion saubere Landschaft wird ins Leben gerufen, die sich über 20 Jahre gehalten hat. Am 20. April 1985 hat der erste Sammeltag stattgefunden. Die Bürgergemeinschaft setzt sich für eine Verlängerung der Öffnungszeiten des Schlossgartens auf Antrag von Konrad Rühl ein. Johann Bacher fordert einen Zebrastreifen vor dem Schlossgarten. Die Verkehrsaufsicht hat dieses Ansinnen jedoch schon früher negativ beschieden. Diese Sitzung hatum 22.45 Uhr ein Ende gefunden.
Eine der größten Erfolge der ersten Jahre ist der Umbau der Haas'schen Villa zum Kindergarten gewesen. Während die Gemeinde, allen voran Bürgermeister Reichel, dieses Anwesen lange vorher für einen Kindergarten angekauft hatte, wollte es der damalige Kämmerer der Stadt Nürnberg versilbern.
Die Stadt hat dabei die Rechnung jedoch ohne Erwin Schermer und seine aktive Verwaltung gemacht. Die Gespräche sind unverzüglich mit Verwaltung, Politik und eventuellen Trägern wie z.B. die evangelische Kirchengemeinde St. Georg, aufgenommen worden. Im Frühjahr 1987 haben Sitzungen mit den verschiedensten Trägern undVerwaltungsbereichen stattgefunden. An einer Veranstaltung im Alten Forsthaus am 7.April 1987, wo wir uns heute treffen, haben 144 Personen teilgenommen.
Bürgermeister Prölß hat sich, das kann man heute auch sagen, damals für seine Neunhofersehr eingesetzt und die 120.000 DM sind ohne Probleme bereitgestellt worden. WährendDenkmalschutz und Jugendamt um die Richtlinien für Kindergärten diskutierten haben, hat die Bürgergemeinschaft bereits Architekt Seifried mit einem Entwurf beauftragt und mit Pfarrer Schwemmer wegen der Übernahme verhandelt. Durch das Zutun aller ist mit dem Umbau der Villa zum Kindergarten innerhalb von 2 Monaten Diskussion begonnen worden. Am 17.10.1987 um 11 Uhr ist der Kindergarten eingeweiht worden.
Beherrschendes Thema der nächsten Jahre ist die Hochwasserregulierung in den Sooswiesen gewesen. Die Stadt hat für einen entsprechenden Planungsauftrag 400.000 DM in den Haushalt eingestellt. Im Bauausschuss am 19.09.1988 ist darüber berichtet worden. Verschiedene Diskussionsversammlungen bei Kostenschätzungen der fünf vorliegenden Varianten von 11 bis 24 Millionen DM haben stattgefunden, wobei mehr zerredet als geschafft worden ist und die Planungskosten sich aus heutiger Sicht als hinausgeschmissenes Geld herausgestellt haben. Ich zitiere Herrn Schermer: "Es hat den Anschein, dass die jetzige Planung wieder liegen bleiben soll, damit sich Gegner in 20 Jahren freuen, dass nichts geschah".
Gegen die JRETS-Schießbahn im Tennenloher Forst sind 600 Unterschriften in der Ortschaft gesammelt worden. Bei der 750-Jahrfeier im Jahre 2006 hat die Bürgergemeinschaft den Festausschuss unterstützt und zum Gelingen des Festes beigetragen. Adolf Bauer ist auch an dieser Stelle für sein Engagement zu danken. Jedes Jahr ist man in die Infrastruktur und deren Veränderungen während der Kirchweih eingebunden. Ob der Zug gegeneinander, hintereinander oder nacheinander durch den Ort zieht ist egal. Alles hat damals und heute mit einem geordneten aber positiven Chaos in diesen 25 Jahren zu tun. Wir haben damals wie auch heute die beiden Kirchweihparteien, sowohl finanziell als auch materiell, immer unterstützt. Gerade mit dem Verwaltungsamt Nord - heute Bürgeramt Nord - konnte immer ein gangbarer Weg gefunden werden, der einen solchen Kirchweihzug durch unsere engen Ortsstraßen zulässt. Aber auch wenn ein Karussell oder Spielzeugstand gefehlt hat, sind Lösungen gefunden worden. Für die Zusammenarbeit auch an der Stelle den Akteuren im BAN herzlichen Dank.
Hauptsächliche Probleme, mit welchen sich die Bürgergemeinschaft in den letzten 10 Jahren beschäftigt hat, sind:
- Schwerlastverkehr durch unsere engen Ortsstraßen
- der Flächennutzungsplan und die zwei Bebauungspläne in Neunhof und deren Umsetzung
- Schuttablagerung rund um die NPV
- Schulwegproblematik - z.B. Ampel am Andreas-Reichel - Platz, Spiegel und Abmarkierungen
- Benennung und Einweihung einiger Straßen im Neubaugebiet
- Wasserleitungsbau nach Boxdorf
- Auflösung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung des Knoblauchslandes